Hüte
Sie sind Accessoire und Wetterschutz in einem – Hüte. Hier erfahren Sie alles über die beliebten Kopfbedeckungen für Sommer und Winter. Aber auch über Hüte zu speziellen Anlässen, wie z.B. Zylinder oder Jodlerhüte.
Definition Hut
Die Begriffe Hut und Mütze werden gerne gleichbedeutend verwendet. Dabei unterscheiden sich die beiden Kopfbedeckungen in einem ganz entscheidenden Punkt. Anders als Mützen, haben Hüte einen umlaufenden Rand. Ein weiteres Merkmal das auf fast jeden Hut zutrifft ist ausserdem die stabile Form. Nur wenige Hüte sind aus weichem Stoff gefertigt. Die meisten sind aus stabilem Filz, Stroh oder verstärktem Stoff, sodass sie ihre Form behalten.
Typische Hutmaterialien
Hüte können aus ganz unterschiedliche Materialien gefertigt sein. Hier stellen wir Ihnen die gängigsten kurz vor.
Filzhüte
Filz wird aus Schafschurwolle (Wollfilz) oder Tierhaaren (Haarfilz) gefertigt. Durch kräftiges Reiben verfilzen die Haare miteinander dauerhaft. Filz ist dank seiner dichten Struktur und den von Natur aus wasserabweisenden Eigenschaften des Grundmaterials wasserdicht. Während Wollfilzhüte mit pflegeleichten Eigenschaften und Langlebigkeit überzeugen, sind Haafilzhüte feiner in der Optik und im Griff. Das Material sorgt für eine edle Optik und hat eine höhere Farbbrillanz als Wollfilz. Damit diese lange erhalten bleibt, sollte man Haarfilzhüte mit einer gewissen Sorgfalt behandlen und sie gelegentlich bürsten.
Strohhüte
Stroh in allen seinen Variationen wird für die Herstellung von Sommerhüten verwendet. Das europäische Weizenstroh wird meist zu Bändeln (Mottlets) geflochten und so verarbeitet. Besonders beliebt sind Strohhüte aus Toquilla-Stroh, die sogenannten Panamahüte. Auch Hanfstroh wird immer häufiger für die Hutherstellung verwendet, weil es flexibel und robust ist – ideal also für Rollhüte. Günstigere Modelle sind meist aus Papierstroh gefertigt. Das Stroh aus Viskose ist günstig, aber relativ robust und langlebig.
Stoffhüte
Hüte aus Stoff sind angenehm leicht und in den meisten Fällen lassen sie sich klein zusammenrollen. Manche Modelle sind verstärkt, damit sie ihre Form behalten. Auch Regenhüte können aus Stoff gefertigt sein. Entweder sind sie durch eine Behandlung mit Wachs wasserabweisend, oder aber mit einer Gore-Tex Membran ausgestattet.
Lederhüte
Leder lässt sich zu jeder Jahreszeit tragen. Im Sommer hält es Wärme und Sonne zuverlässig ab. Im Winter schützt es vor Regen und Schnee. Bei Leder einzigartig ist, dass es mit der Zeit nicht etwa altert, sondern eine attraktive Patina bekommt. So wird jeder Lederhut mit der Zeit zu einem individuellen Einzelstück.
Hüte und ihre Funktion
Oft sollen Hüte nicht nur gut aussehen, sondern auch vor dem Wetter schützen.
Regenhüte
Regenhüte haben meist eine relativ breite Krempe, um das Gesicht und den Nacken vor Regentropfen zu schützen. Besonders zuverlässig sind Wollfilzregenhüte. Wer grossen Wert auf eine elegante Optik setzt, wählt eher einen Haarfilzregenhut. Aber auch Stoffregenhüte aus gewachster Baumwolle oder mit Gore-Tex Membran leisten gute Dienste.
Hüte mit UV-Schutz
Wenn ein Hut nicht nur vor der Hitze der Sonne schützen soll, sondern auch zuverlässig vor der schädlichen UV-A+B-Strahlung, sollte man sich am UV-Standard 801 orientieren. Er hilft die richtige Kopfbedeckung mit UV-Schutz zu finden.
Rollbare Hüte
Egal ob Sommer- oder Winterhut, manchal soll die Kopfbedeckung als Schutz mit auf Reisen. Gerade bei Ferien in warmen Ländern macht es Sinn einen geeigneten Hut als Sonnenschutz mitzubringen. Am einfachsten geht das mit einem rollbaren Hut. Er lässt sich klein zusammengerollt im Gepäck aufgeben und braucht so keinen unnötigen Platz im Handgepäckfach.
Hutformen
Nicht immer soll ein Hut nur als Schutz dienen. Er ist auch modisches Accessoire und hat zu festlichen Anlässen oft eine besondere Bedeutung. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Hutformen. Diese lassen sich allerdings nicht immer ganz klar unterscheiden, da die Hutherstellung auch eine Kunst ist und jeder Hutmacher individuelle und immer wieder neue Formen kreiert. Hier erfahren Sie mehr über die häufigsten Hutformen.
Zylinder
Mit seinem hohen, fast geraden Kopf fällt der Zylinder auf. Er wird zu besonderen festlichen Anlässen getragen. Meist in Schwarz, manchmal aber auch in Dunkelgrau. Wer damit ans Pferderennen will, wählt die hellgraue Variante, die ganz passend Ascot-Zylinder heisst.
Bowler
Der Name Bowler stammt aus dem Englischen. Auf deutsch wird der Hut in der Regel als Melone bezeichnet. Charakteristisch ist sein runder Kopf ohne jegliche Einschläge. Die Krempe ist relativ schmal und hat häufig einen gut sichtbaren, umgeklappten Rand der zusätzlich mit einem Rebsband eingefasst ist. Klassischerweise ist der Bowler schwarz und stark appretiert, ist also sehr fest und hart. Da der Bowler heute nicht mehr nur zu Standardkleidung gertragen wird, sondern auch als stylisches Accessoire zu Freizeitkleidung, gibt es mittlerweile auch weich verarbeitete Modell in allen Farben.
Homburger
Der Homburger gehört wie der Zylinder und Bowler zu den klassischen Hutformen, die zu formeller Kleidung getragen wird. Wie der Bowler gehört er zum Stresemann oder Morning Suit dazu und komplettiert das Outfit. Selbstverständlich darf der formschöne Homburger aber auch mit anderen Outfits kombiniert werden. Seine Form entspricht in den Grundzügen der des Bowlers, wobei der Kopf häufig etwas höher ist. Oben ziert ein langer, gerader Einschlag ohne Kanten die Krone.
Fedora
Die Fedora ist die wohl am breitesten gefasste Hutform. Sie hat typischerweise einen langen und zwei seitliche Einschläge, die unterschiedlich markant ausfallen können. Die Krempe ist meist breit gehalten wie beim Bogart Hut, kann aber auch eher schmal sein wie beim Trilby. Die Fedora ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Herrenhüte.
Bogart Hut
Der Bogart Hut ist nach dem Schauspieler Humphrey Bogart benannt, der eine ensprechende Fedora in seinem berühmtesten Film „Casablanca“ getragen hat. Für den Bogart charakteristisch ist seine breite Krempe, die vorne leicht nach unten und hinten leicht nach oben gebogen ist. Der Kopfbereich des Hutes weist einen langen mittleren und zwei seitlich Einschläge auf, die ihm eine markante Form verleihen.
Trilby
Der Trilby ist eine kleine Hutform mit niedrigem Kopf und seitlichen Einschlägen. Häufig wird sie auch mit einer tropfenförmigen Krone hergestellt, was nicht nur chic aussieht, sondern dem Kopf auch etwas mehr Platz bietet. Die Krempe ist schmal und hinten stark nach oben geschwungen. Vorne fällt sie meist leicht nach unten, es gibt aber auch Modelle mit einer rundum nach oben laufenden Krempe oder mit Klapprand, der sich nach belieben rauf- und runterklappen lässt.
Pork Pie
Der Pork Pie hat eine sehr geometrische Form. Seine Kopf ist nahezu gerade und oben mit einem nicht sehr tiefen Einschlag versehen der rund um den ganzen Hut verläuft. Das verleiht ihm ein Aussehen ähnlich wie ein Pastete (engl. Pork Pie), woher auch die Namensgebung rührt. Die Krempe ist schmal und leicht nach oben gebogen, was die klare Kopfform des Hutes zusätzlich betont.
Cowboyhüte
Mit ihrer breiten geschwungenen Krempe sind sie ein stylischer Hingucker. Der breite Rand der Cowboyhüte hat aber einen praktischen Ursprung. Beim Hüten und Treiben der Tiere auf den Cattletrails sind Cowboys wochenlang bei jedem Wetter draussen unterwegs. Da bietet ein breitrandiger Hut optimalen Schutz vor Sonne und Regen.
Canotier
Der Canotier oder Boater Hat ist ein Freizeithut aus Weizenstroh. Er hat eine flache Krone und einen geraden Kopf. Die eher schmale Krempe steht seitlich gerade nach aussen. Der gerade Kopf wird durch ein breites Hutband betont. Das Band kann einfarbig, mehrfarbig gestreift oder mit fantasievollen Mustern bedruckt sein. Er wird auch von den Gondoliere in Venedig getragen.
Jodlerhut
Der Jodlerhut ist Teil verschiedener Schweizer Herren-Trachten. Bekannt ist er vor allem als Teil der Appenzeller-Tracht, weshalb er manchmal auch Appenzeller-Hut genannt wird. Er hat eine gerade Krone mit rundum laufendem Einschlag, der markant ausgeformt ist, ähnlich wie beim Pork Pie. Er hat aber eine breitere Krempe, die am Ende mit einem Rebsband eingefasst ist. Als Standard wird er mit einem schwarzen Hutband geliefert, das auf der linken Seite mit einer schlichten Masche verziert ist. Für festilche Anlässe wie den Alpabzug, wird der Hut häufig mit vielen bunten (Kunst-)Blumen geschmückt. Die meisten Herren bevorzugen einen schwarzen Jodlerhut. Es gibt ihn aber auch in Grau und Dunkelbraun.
Tirolerhut
Der Tiroler hat keinen mittigen Einschlag im Kopfbereich, sondern zwei seitlich und einen von hinten. Zusammen erzeugen sie eine eher spitzige Kopfform die an einen kleinen Berg erinnert. Die schmale Krempe fällt vorne steil nach unten und steht hinten steil nach oben. Als Garnitur wird beim Tiroler häufig eine dicke Kordel gewählt. Er ist besonders beliebt als Jägerhut oder Wanderhut.
Dreispitz
Der Dreispitz wird auch Dreimaster oder Nebelspalter genannt. Er hat einen runden Kopf ohne Einschläge, der aber mehrheitlich durch die sehr breite Krempe verdeckt wird. Die Krempe ist an drei Stellen nach oben gebogen und am Kopfteil des Hutes befestigt. Der Hut wird mehrheitlich für historische Kostüme verwendet oder als Hut für Reiter, etwa beim Sechseläuten.
Schlapphut
Der Schlapphut hat eine sehr breite Krempe, meist sind es zehn Zentimeter oder mehr. Diese ist nicht appretiert, hängt also nach unten. Der Schlapphut ist vor allem als Strandhut bei Damen beliebt und es gibt Modelle mit überbreiten Krempen, die auch für die Schultern einen Sonnenschutz bietet. Gelegentlich sind auch Filzhüte in der Form eines Schlapphuts ausgeführt, die dank der breiten, hängenden Krempe einen guten Regenschutz gewährleisten. Der Kopf eines Schlapphutes ist typischerweise rund und ohne Einschläge.
Fischerhut
Der Fischerhut oder Bucket Hat ist in den meisten Fällen aus Stoff gefertigt. Seine Krempe ist schmal und zeigt recht steil nach unten, was für einen guten Sonnenschutz sorgt, auch wenn man sich an Gewässern befindet.