Mützen
Formen, Material, Trends, historische Bedeutung und vieles mehr rund um Mützen
Mützen gibt es in zahlreichen Variationen. Klassiker wie das Béret, die Baseballmütze oder die Schiebermütze werden von Modedesignern immer wieder neu interpretiert und haben sich so vom praktischen Arbeiterkleidungsstück zum trendigen Accessoire entwickelt. Hier erfahren Sie mehr über Mützen.
Definition: Mütze
Mützen sind Kopfbedeckungen, die anders als Hüte keine umlaufende Krempe haben, sondern nur einen Schirm. Bei Baskenmützen und Strickmützen fehlt dieser sogar ganz. Die meisten Mützen sind weich und haben einen mit Karton oder Kunststoff verstärkten Schirm. Formelle Mützen wie die Kapitansmütze oder die Portiersmütze haben eine feste Form.
Die Geschichte der Mütze
Kopfbedeckungen haben schon in der Antike eine wichtige Rolle gespielt um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe anzuzeigen, sich vor dem Wetter zu schützen, oder auch um den Zivilstand (meist der Frauen) offen zur Schau zu tragen.
Einfache Stoffmützen waren noch bis vor wenigen Jahrzehnten unabdingbar, damit man in den oft schlecht geheizten Häusern nicht fror. In dieser Zeit wurde selbst zum Schlafen eine Mütze (Schlafmütze) getragen.
In der Moderne bis etwa Ende des ersten Weltkriegs wurden Mützen vor allem von Arbeitern getragen, weil sie zum Arbeiten praktischer sind als Hüte und gleichzeitig die Haare vor Staub und Schmutz schützen.
Zum Glück haben sich diese strengen gesellschaftlichen Regeln aufgelöst. Heute sind Mützen in allen Gesellschaftsschichten eine beliebte Kopfbedeckung und es gibt für jedesBedürfnis die passende Mütze. Von der praktischen Arbeitsmütze bis hin zur edlen Seidenmütze kann man aus zahlreichen Variationen wählen.
Die häufigsten Mützenformen
Mützen werden in vielen verschiedenen Formen und zu unterschiedlichen Zwecken angeboten. Die Freiheit der Modedesigner ist gross, deshalb lassen sich nicht alle Mützen ausschliessliche einer Form zuordnen. Wir haben dennoch die wichtigsten Modelle für Sie zusammengetragen.
Schiebermütze/ Flatcap/ Golfermütze
Die Schiebermütze ist eine typische Arbeitermütze aus den 1930er-Jahren. Das Kopfteil der Mütze ist ungefähr gleich breit wie der Kopf und meist aus einem oder zwei Stoffstücken gefertigt. Das Kopfteil ist mit dem Schirm vernäht und überdeckt diesen wenigstens teilweise.
Die moderne Ausführung der Schiebermütze wird auch Flatcap genannt. Hier schliesst das Kopfteil den Schirm vollständig mit ein. Flatcaps werden auch als Sportmützen oder Schnalbelmützen bezeichnet.
Beim Golfen tragen manche Spieler gerne eine elegante Schiebermütze. Wird die Mütze nicht aus Stoff, sondern aus Filz gefertigt, trägt sie den Namen Golfermütze oder Reitermütze.
Ballonmütze/Newsboy Cap
Die Ballonnmütze wird auch Newsboy Cap genannt, weil die Zeitungsjungen der 1920er-Jahre sie oft getragen haben. Die Mütze ist aus sechs oder acht gleich breiten Teilen geschnitten, die einen mehr oder weniger voluminöses Kopfteil formen. Der Schirm der Mütze ist mit dem Kopfteil verbunden. Um die Verbindungsstelle der verschiedenen Stoff-Teile am obersten Punkt des Kopfs zu kaschieren, sind Newsboy Caps meist mit einem grossen Knopf in der Kopfmitte verziert. Häufig sind Schirm und Knopf mit dem Stoff überzogen aus dem die Ballonmütze gefertigt ist, manchmal auch mit Leder.
Baseballmütze
Die Zeiten als man Baseballmützen nur beim Baseballspielen tragen konnte, sind längst vorbei. Noch Anfang der 1990er-Jahren galten die Mützen nicht als sonderlich chic, heute hat sich das geändert. Während die Flat Brim Caps weiterhin eher für Coolness und Jugend stehen, gelten Baseballmützen mit gebogenem Schirm als durchaus akzeptable Kopfbedeckung.
Über die Jugendkultur fand die praktische Mütze Einzug in die Mode, wird beim Sport getragen und hat bei vielen Behörden das Béret als Uniformmütze für den Einsatz abgelöst.
Das Kopfteil der Baseballmütze ist aus mehreren Stücken zusammengesetzt, formt eine Halbkugel und ist zuoberst gerne mit einem Knopf verziert.
Army Cap
Gleich wie die Baseballmütze hat auch das Army Cap einen festen, in der Mitte nach oben gewölbten Schirm. Das Kopfteil ist aber nicht abgerundet, sondern hat sekrechte Seiten und einen flachen „Deckel“. Das Army Cap wird von verschiedenen Streitkräften getragen, hat sich aber auch als beliebte Freizeitkopfbedeckung in allen erdenklichen Farben durchgesetzt.
Mützen mit Ohrenklappen
Da Schiebermützen, Baseballmützen und Ballonmützen die Ohren nicht bedecken, sind Wintermodelle häufig mit Ohrenklappen ausgestattet. Diese aus dem gleichen Stoff wie die Mütze gefertigten Ohren- und Nackenschütze lassen sich ein- und ausklappen. So kann man die Mützen bei etwas besserem Wetter und wärmeren Temperaturen im Herbst oder Frühling mit eingeklappten Ohrenschützern tragen, im Winter bei einsiger Kälte und Wind mit ausgeklappten.
Béret/ Baskenmütze
Das Béret ist eine kreisrunde Mütze, die typischerweise einen kleinen Zipfel (cabillou) in der Mitte trägt. Es gibt verschiedene Breiten, die bei Herrenbérets in Pouce(„) angegeben werden. Während Bérets für Männer meist ein festes Innenband aus Leder haben, sind Damenbérets eher weich und formbar, entsprechend werden sie meist auch in Einheitsgrösse angeboten.
Lange galt die Baskenmütze als Kopfbedeckung der Intellektuellen und Künstler. Heute ist sie einfach ein tolles, vielfältiges Modeaccessoire für Damen und Herren jeder Gesellschaftsschicht.
Das Béret findet, zum Beispiel bei der Armee, auch Verwendung als Teil der Uniform, wobei die Farben einzelnen Verbänden zugeordnet sind. Bei Uniform Bérets (Baretts) fehlt das „cabillou“. Sie werden meist auf einer Seite „aufgestellt“ und and der andern Seite flach am Kopf anliegend getragen.
Bérets sind bei Damen und Herren beliebt.
Schirmmützen/ Kapitänsmütze/ Uniformmütze
Die Kapitänsmütze ist eine klassische Uniformmütze. Der Schirm ist bei den meisten Modellen farblich vom Kopfteil abgegrenzt. Schnüre zieren die Kapitänsmütze und viele andere Uniformmützen im vorderen Bereich, genauso wie ein Abzeichen. Bei Unifommützen von Portiers ist anstelle des Abzeichens meist der Name des Hotels eingestickt.
Die Kapitänsmütze kann aber auch deutlich weniger formell ausfallen. Das Camaret und die Elbseglermütze wurden ursprünglich von Fischern und Kapitänen von kleineren Booten getragen. Entsprechen sind sie eher auf Funktinalität ausgerichtet und weniger auf eine repräsentative Optik.
Strickmütze
Die Strickmütze wird in erster Linie zum Kälteschutz getragen. Je nach Farbe, Form und Zusätzen wie Bommeln, kann die Strickmütze aber durchaus auch ein modisches Statement sein.
Fliegermütze/ Uschanka
Auch wenn sich die russische Uschanka optisch etwas von der hierzulande geläufigen Fliegermütze unterscheidet, sind die Form und die Idee dahinter die gleiche. Die Mütze mit den seitlichen Ohrenklappen wurde von frühen Piloten benutzt um sich vor dem kalten Wind in den offenen Flugzeugen zu schützen.
Die Uschanka wurde als Teil der russischen Militäruniform erfunden, um die Soldaten vor Erfrierungen zu schützen. Sie ist so konzipiert, dass man sie auch unter einem Helm tragen kann.
Heute ist die Fliegermütze eine beliebte Alternative zu Strickmützen, weil sie den Kopf noch besser vor Kälte schützt als die meisten andern Mützen.
Die beliebtesten Materialien für Mützen
Mützen lassen sich aus vielen verschiedenen Materialien herstellen. Während sehr preiswerte Modelle meist aus Polyester-Stoff gefertigt sind, wählt man bei hochwertigeren Modellen Stoffe mit einer attraktiveren Optik und erstklassigen Trageeigenschaften.
- Leinen: Der aus Flachsfasern hergestellte Leinenstoff eignet sich für Sommermützen, weil er Feuchtigkeit schnell verdunsten lässt und so einen kühlenden Effekt erzeugt. Leinen ist sehr reissfest, knitterarm und nimmt Verschmutzungen nicht so leicht an.
- Seide: Brillante Farben und gute klimaregulierende Eigenschaften zeichnen Seide aus. Einige Hersteller bieten deshalb leichte Sommermützen aus Seide oder einem Seiden-Mischgewebe an.
- Wolle/ Cashmere: Wolle ist von Natur aus wasserabweisend und bietet dank ihrer Struktur beste wärmeisolierende Eigenschaften. Verschmutzungen haften kaum an Wolle und lassen sich im trockenen Zustand problemlos abbürsten. Sehr hochwertige Mützen können auch mal aus exklusiver Cashmere-Wolle gefertigt sein. Einen guten Tragekomfort bieten aber alle Wollmützen. Entweder macht die Verarbeitung den Stoff angenehm weich, andernfalls sorgt ein Futter für ein weiches Tragegefühl.
- Loden: Loden ist ein gewalkter Wollstoff. Er bietet die gleich guten Trageeigenschaften wie andere Wollstoffe, hat aber eine sehr feine Optik und einen glatten Griff, da der Stoff verfilzt ist.
- Filz: Beim Filzen wird reine Wolle durch mechanische Bearbeitung zum Verfilzen gebracht. Das heisst, die Wollhaare verkacken sich dauerhaft und bildet ein relativ festes, eher starres Material. Anders als Stoff behält Filz seine Form.
- Tweed: Tweed ist ein gewobener Wollstoff, der in Schottland noch heute nach traditioneller Art von Hand hergestellt wird. Er ist häufig mit mehrfarbigen eingewobenen Karo-Mustern versehen, oder hat dank einer speziellen Herstellungsart ein Fischgrätmuster.
- Baumwolle: Nicht nur als Obermaterial für Mützen, sondern auch als Innenfutter ist Baumwolle sehr beliebt. Der weiche, gut verträgliche Stoff kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und reguliert so das Hautklima. Einziger Nachteil von Baumwolle ist, dass sie nicht vor Regen schützt. Bei Sommermützen ist das kein Problem. Baumwollmützen für Herbst und Winter sind gelegentlich aus gewachster Baumwolle gefertigt. Durch eine wasserabweisenden Behandlung mit Wachs, bieten so auch Baumwollmützen einen guten Regenschutz.
- Cord: Der Stoff mit den charakteristischen Längsrippen ist wegen seiner einzigartigen Optik auch als Mützenstoff beliebt.
- Leder: Leder kann man zu jeder Jahreszeit tragen. Es schützt sowohl vor Wärme, wie auch vor Kälte und hat je nach Oberflächenverarbeitung wasserabweisende Eigenschaften. Durch die Benutzung bekommt Leder eine charakteristische Patina, die jede Ledermütze mit der Zeit zu einem Einzelstück werden lässt.
Mützen richtig pflegen
- Waschen: Ob eine Mütze waschbar ist oder nicht, hängt einerseits vom Stoff oder Material ab, andererseits auch vom Schirm. Mützen mit Soft-Schirm oder Kunststoffeinlage lassen sich manchmal von Hand waschen. Modelle mit Kartonschirm dürfen auf keinen Fall nass werden. Halten Sie sich in jeden Fall an die Waschanleitung auf dem Etikett und waschen Sie die Mütze nie in der Waschmaschine, sondern immer von Hand.
- Trocknen: Wenn Mützen beim Waschen oder durch Regen nass geworden sind, dürfen auf keine Fall in den Tumbler, auf die Heizung oder an die Sonne gelegt werden. Legen Sie die Mütze flach hin. Sehr nasse Mützen können auch mit etwas Zeitungspapier oder einem Handtuch ausgestopft werden.
- Reinigen: Nasse Verschmutzungen können mit einem weichen Tuch abgetupft werden (nicht reiben). Trockene Verschmutzungen lassen sich von den meisten Mützen mit einer weichen Kleiderbürste oder Hutbürste entfernen.
- Imprägnieren: Lassen die wasserabweisenden Eigenschaften einer Mütze nach, kann man sie mit einem handelsüblichen Imprägnierspray behandeln. Dieses sollte selbstverständlich auf das Material der Mütze abgestimmt sein.
Bei Ledermützen ist eine gelegentliche Pflege mit Lederfett angezeigt, damit das Material geschmeidig bleibt.
Für gewachste Baumwolle gibt es spezielles Wachs, mit dem man den Stoff nachwachsen kann.
Wie immer bei solchen Arbeiten gilt: Zuerst an einer unauffälligen Stelle prüfen. - Vor Hitze schützen: Die meisten Mützen vertragen keine übermässige Hitze. Lassen Sie Mützen deshalb niemals im sonnenbeschienenen Auto liegen und legen sie die Kopfbedeckung nicht auf die Heizung.
- Lagern: Reinigen Sie Mützen am Ende der Saison mit einer Hutbürste. In einer Hutschachtel oder einem andern verschliessbaren Behälter sind die Mütze sicher vor Staub und allfälligen Schädlingen wie z.B. Motten (heute zum Glück nur noch selten ein Problem). Wer die Mütze vor dem Lagern noch mit etwas Seidenpapier ausstopft stellt sicher, dass diese auch in der nächsten Saison noch mit einer tollen Form überzeugt.
Die richtige Mützengrösse kaufen
Beim Mützenkauf ist natürlich der persönliche Geschmack ausschlaggebend. Damit die Mütze dann auch richtig sitzt, sollte man seine Mützengrösse kennen.
Messen Sie dazu Ihren Kopfumfang an der festesten Stelle. Der Kopfumfang in cm = Mützengrösse.
Manche Mützen werden nur in Doppelgrössen (z.B. 57-58) angeboten. In sochen Fällen lässt sich die Mütze mit Frottée-Tapes exakt an die Kopfgrösse anpassen.